Der Weg friedvoller Stärke

Der Weg friedvoller Stärke.

„Jeder Versuch eines Einzelnen für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern“                       Friedrich Dürrenmatt.

Die Menschheit – die Menschen – der Mensch – die Menschlichkeit. Das Einzelne ist so wichtig wie das große Ganze. So funktionieren Gebilde (Systeme) überall in den bekannten Teilen des Universums. Wie im Großen so im Kleinen hat Alles und Jedes seinen Platz und vielleicht ist es ein Teil von Sinn des Lebens diesen, seinen Platz auszufüllen. Das Universum scheint fern, deshalb lohnt der Blick in unser persönliches, körperliches Universum, um darüber ein ganzheitliches Verständnis zu erlangen.

Verständnis, welch wirksames Wort. Doch wie kommt es zu Stande (ins Stehen/stocken) dieses Verstehen? Damit der Mensch nicht darauf angewiesen ist, im Detail zu verstehen, wie sein Körper funktioniert „regiert“ eine sogenannte Homöostase (bezeichnet einen Gleichgewichtszustand eines offenen dynamischen Systems, der durch einen internen regelnden Prozess aufrechterhalten wird, zur Selbstregulation von Systemen). Diese „Regierung“ bemüht sich im Hintergrund eine von uns meist unbemerkte „Harmonie“ zwischen den Abläufen unseres Körpers zu gewährleisten. Niemand würde überleben, wenn ein Wesen all dies selbst leisten müsste. Obwohl jedes Organ seinen eigenen „Job“ hat, besitzt es keinen Egoismus, da es ohne die „Anderen“ nicht leben kann. So entsteht bei gegenseitigem Wohlwollen ein wundervolles, starkes Energiesystem, welches so lange funktioniert, bis es sich durch verschiedene Faktoren selbst erschöpft. Das System löst sich auf und seine Energie geht in das große Ganze über.

Homöostase, Harmonie, Frieden ist also möglich, bei all den unterschiedlichen Aspekten von Leben, unter der Voraussetzung von Wohlwollen. Wenn Verständnis zum Stehen kommt, entstehen Standpunkte, also das Gegenteil von dem, was zur Harmonie taugt. Mein Immunsystem steht z.B. auf dem Standpunkt, dass meine Schilddrüse ein Störenfried ist und versucht diesen zu entsorgen (Morbus Hashimoto), aber was wäre ich und mein Körper ohne Schilddrüse? Ich erkläre meinem Immunsystem immer wieder, dass die Schilddrüse dazu gehört, aber mein Immunsystem beharrt auf seinem Standpunkt und beginnt immer wieder eine kriegerische Handlung. So schadet „ES“ mir als Ganzes, was ich dann letztlich nicht zulassen darf.

In unserem Zusammenleben haben wir keine echte Wahl, wie wir uns verhalten können. Wir tun so, als hätten wir diese Wahl, in Wirklichkeit ist es jedoch nichts anderes, als das eigene Wohl über das der Anderen zu stellen und damit ALLES in Frage zu stellen.

Alle „ja, aber“ die in den Köpfen auftauchen, sind richtig und falsch zu gleich, solange wir nicht in der Lage sind, unser eigenes „Haus“ in Ordnung zu halten. Solange wir Regierungen wählen, damit unsere Egoismen befriedigt werden, hat lediglich unser Ego Frieden. Dass Regierende dann ebenso Egoismen folgen, ergibt sich von selbst. Dann habe die wieder einmal Versprechen gebrochen, wissend, dass sie diese niemals einhalten konnten. Die sollen für uns tun, was wir selbst nicht bereit sind zu tun. So funktioniert es leider nicht. Wir sind „Alles auf Andere Schieber“ und wahrscheinlich einfach zu schwach, um stark zu sein.

Vielleicht könnten wir im Umgang mit den Anderen damit anfangen, nicht mit dreckigen Schuhen in das Haus des Anderen zu gehen, ohne unbedingt Recht haben zu wollen wissend, ein Teil von Allem zu sein und nicht das Ganze selbst. So rede ich weiterhin mit meinem Immunsystem, in der Hoffnung, dass es sich daran erinnert, für mich da zu sein, ohne mir zu schaden.